Montag, 4. Dezember 2017

Samstag, 9. Dezember - Zu Gast im Salon: Sibylle Knauss



Die Schriftstellerin, Autorin zahlreicher Romane, Dozentin und Professorin an der Filmakademie in Ludwigsburg, Sibylle Knauss, liest aus ihrem Roman "Das Liebesgedächtnis", der mit dem Satz beginnt: »Im Sommer 2001 verliebte ich mich noch einmal und begann, mein Gedächtnis zu verlieren.« Eine bezaubernde und sehr berührende Geschichte über die Kunst des Liebens und das Vergessen. Ich habe das Buch gerade gelesen, es ist unglaublich spannend, was ich bei einem solchen Thema nicht unbedingt erwartet hätte. Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Sibylle Knauss hat einen neuen Fan.

Volker Hage, Spiegel: "Eine risikofreudige Autorin, die mit jedem Buch etwas Neues wagt."
 Süddeutsche Zeitung: "Ihre Erzähltechnik ist raffiniert."
 Sigrid Löffler, Deutschlandradio: "Bei ihr funkeln Stil, Witz und Farbe."

Auch ich habe mich in meinen Texten schon öfter mit diesem Thema beschäftigt und werde versuchen, mit den entsprechenden Liedern am Piano eine passende Stimmung zu erzeugen. Sei es mit einem Song über den schon etwas älteren Herren, der am Stuttgarter Feuersee ein Rendez-Vous mit einer Unbekannten hat, oder über den nicht mehr ganz taufrischen Pianisten, der blumig und mit saftigen Übertreibungen von seinem Musikerleben erzählt. Sei es ein Lied über die Erdanziehungskraft, die im Alter offensichtlich stärker wird und doch an manchen Tagen wieder abnimmt und das Leben leichter macht, oder über einen, der sich sein Leben von einem Maler malen lässt, damit ihm die Erinnerung nicht verloren geht.



»Im Sommer 2001 verliebte ich mich noch einmal und begann mein Gedächtnis zu verlieren.«

Beate ist Ende sechzig. Auch der Mann, in den sie sich verliebt, drei Jahre älter als sie, ist vom Leben gezeichnet, gesundheitlich angezählt. Aber die Liebe nimmt keine Rücksicht darauf. Weder körperliche noch geistige Defizite können ihr etwas anhaben. Denn erstens ist sie das beste Aphrodisiakum, das die Welt kennt. Und zweitens verfügt Beate außer ihrem Gehirn noch über ein anderes Speichermedium: die Festplatte ihres Laptops. Ihr vertraut die ehemals erfolgreiche Schriftstellerin alles an, was sie nicht vergessen will: die Geschichte einer großen Liebe, die sogar ein wenig unsterblich ist. Denn da gibt es noch Emma, die Enkelin, die eines Tages, lange nach deren Tod, das Liebesgedächtnis der Großmutter öffnen und dabei selbst die Liebe finden wird.

Artikel Stuttgarter Zeitung

Aus einem Spiegel-Interview mit Volker Hage: "Frau Knauss, Ihre Romane sind anschaulich und unterhaltsam. Dürfen wir Sie unter der Rubrik Unterhaltungsliteratur verbuchen?" "Herr Hage, das will ich doch hoffen. Unterhaltsam zu sein ist für Schriftsteller die anspruchsvollste Herausforderung. Wer sagt denn, dass sich das ausschließen muss: Emotionalität und Intellektualität?"